Kommunikation ist für uns Menschen essentiell. Wir kommunizieren auf unterschiedlichste Weisen und wenn es gut läuft, verstehen wir uns. Aber genau darin liegt auch die hohe Kunst der Kommunikation. Nicht umsonst tauchen unzählige Kommunikationsratgeber in den Suchergebnissen und Bücherregalen auf.
„Wie redest du mit mir?“ | „Ich verstehe dich nicht.“ | „Du verstehst mich nicht!“
Neben all den unterschiedlichsten Modellen, die wir aus der Praxis kennen, will ich heute einmal einen Blick auf Luhmann (Niklas Luhmann, deutscher Soziologe) und das Alter Ego Prinzip werfen. Denn es zeigt auf eine sehr einfache Art, welche Rolle die Wahrnehmung für unsere Kommunikation spielt. Und deine Wahrnehmung ist widerum unmittelbar mit deinem Mindset verbunden. Wie schaust du in die Welt und wie nimmst du deine Welt um dich herum wahr?
In der Kommunikation, so Luhmann, gibt es zwei Akteure: Alter und Ego. Vereinfacht ausgedrückt:
- Alter sucht einen Inhalt aus, den er Ego mitteilen möchte;
- Dann sucht Alter eine Handlung aus, mit der er diese Information mitteilen kann. Dies können Gesten, gesprochene oder geschriebene Worte sein; das ist die „Mitteilung“.
- Ego nimmt diese Nachricht wahr aber realisiert, dass es eine Unterscheidung von Information (Inhalt) und die Art der Mitteilung (wie dieser Inhalt übermittelt wird) machen muss, damit es die Mitteilungshandlung versteht: „Verstehen“.
Demnach ist es natürlich auch von Bedeutung, was du sagen, schreiben oder zeigen willst, aber vor allem, wie das von jemand anderen verstanden wird! Dieses, von Luhmann durchdachte, sehr komplexe Prinzip zeigt, dass die Absicht, mit der du kommunizierst, auf die Wahrnehmung und das Verständnis deines Gegenübers trifft und das Ego entscheidet darüber, ob die Nachricht verstanden wird oder nicht.
Im Klartext bedeutet das für uns „adressatengerecht“ zu kommunizieren. Was bedeutet das? Wenn du möchtest, dass deine Nachricht verstanden wird, musst du dich auf dein Gegenüber einstellen. Wie gelingt dir das?
Missverständnisse sind die Hauptursache in der Kommunikation, die zu Konflikten führen. Du kannst sehr viel besser, i.S. des Empfängers kommunizieren, wenn du weißt, wie du „tickst“; was dir wichtig ist und welche Bedürfnisse dahinterliegen.
Einen Beitrag dafür leisten unsere Persönlichkeitsanalysen. Sie zeigen dir, wie dein persönliches Mindset ist und geben dir und deinen Kollegen:innen die Gelegenheit, dich ebenfalls besser zu verstehen, weil deine Intentionen klarer zu erkennen sind. Mit welchen Beweggründen übermittel ich meine Nachricht?
Was treibt mein Denken und Handeln an? Das Schaubild rechts zeigt, dass jeder Mensch seine ganz persönlichen Vorstellungen von Zusammenarbeit haben kann: Wie ist das „Verständnis über“ und „die Vorstellung von“ einer guten Zusammenarbeit?
4 Tipps, die dir in deiner Kommunikation helfen können, Missverständnissen vorzubeugen:
- Nimm dir Zeit, um dich auseinandersetzen zu können. Keine Zeit zu haben beinhaltet u.U. die fatale Botschaft: „Du bist mir nicht wichtig.“
- Nutze die richtige Ansprache. Sprache ist ein wichtiges Kommunikationsmittel aber zugleich auch ein scharfes Schwert. Wenn du weißt, was dir und deinem Gegenüber wichtig ist, könnt ihr eine gemeinsame Sprache entwickeln.
- Ehrlichkeit – „Der Ton macht die Musik“ – stimmen meine Absicht und die Art und Weise wie ich spreche überein? Oder blitzen da vielleicht hintergründige Ansichten und Gefühle durch?
- Begründung: (Er)kläre warum du etwas tust oder möchtest, um den Inhalt deiner Nachricht klarer vermitteln zu können. Alle Nachrichten, die unterhalb der Wahrnehmungsschwelle laufen, bergen ein enormes Konfliktpotential.
Menschliche Bedürfnisse schwingen in allem, was du tust mit und sind wichtige Richtlinien für dich. Je besser du dich selbst kennst, um so mehr Sicherheit gewinnst du. Je näher du dein Gegenüber kennst, um so besser kannst du ein Verständnis entwickeln, dass eure Sprache und eure Kommunikation bereichert.
In unserem Best Practice Paper „Konfliktklärung – runter von der Palme“, zeigen wir einige typische Konfliktfelder in Unternehmen und wie unsere Werte und Motive wichtige Hilfen für ein besseres Miteinander sein können.
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Viel Spaß beim Lesen!